Eines der Dinge, die am Schwierigsten sind für uns Christen zu lernen, ist die Tatsache, dass das meiste, was wir in der Welt erlebt haben, direkt den Einstellungen Gottes widerspricht. Deshalb schreibt Paulus im Römerbrief: “…lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes…” (Röm 12,2). Das ist ein viel tieferes Werk, als wir oft erkennen. Schauen wir uns ein Beispiel an. An einer Stelle sagt Jesus: “…ich bin sanftmütig und von Herzen demütig…” (Mt 11,29). Aber später sagt er auch: “…Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen…” (Johannes 14, 9). Mit anderen Worten, so sanft und demütig, wie Jesus ist, ist auch der Vater. Dies ist ein Konzept, das wir schwer begreifen. Wenn wir unseren Gott als allmächtig, allwissend und allgegenwärtig betrachten, verbinden wir dies sofort mit der hierarchischen Struktur der Welt und sehen Gott als “den großen Chef”. Die Tatsache, dass Gott in seinem Charakter „sanft und von Herzen demütig” ist, passt nicht zu dem, was wir von jemandem erwarten, der so mächtig ist. Dies hilft uns die folgende Aussage im Jakobus zu verstehen : “Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.” (Jak 4,10). Gott wartet darauf, dass du dich unter seine Hand demütigst. Er wird dich nicht dazu zwingen, es ist deine Entscheidung. Aber wenn du das tust, wird er dich voller Freude erhöhen. Manche Leute fragen oft: “Warum hat Gott nichts getan?” Vielleicht, weil er auf dein Handeln: “naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch! Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, die ihr geteilten Herzens seid!” (Jak 4,8).