Sät euch Gerechtigkeit, erntet nach dem Maß der Gnade! Pflügt einen Neubruch, denn es ist Zeit, den Herrn zu suchen, bis er kommt und euch Gerechtigkeit regnen lässt! (Hos 10:12)

Das Buch Hosea enthält viele Warnungen für Israel und Juda bezüglich ihrer sündigen Wege. Es enthält zudem nützliche Ratschläge, wie Menschen ihre Wege ändern sollen und prophezeit das Kommen des Messias und seine Werke. Am Ende des Buches finden wir diesen wunderbaren Vers oben, der verheißt, dass Gott Gerechtigkeit auf die regnen wird, die ihn suchen. Dies ist ein großes Echo der Anweisung, die Jesus später geben wird, das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit zu suchen. In diesem Vers liegt die Anweisung, den brachliegenden Boden umzugraben. Ein Land brachliegen zu lassen, hat großen Nutzen. Es bedeutet, das Land nicht zu bepflanzen, denn so kann der Boden wieder Kraft gewinnen und in späteren Jahren bessere Erträge erbringen. Aber ein brachliegendes Land birgt auch eine große Gefahr, denn es wird nicht durch den Pflug umgewälzt und wird hart, so dass die Saat keine Wurzeln schlagen kann. Im Gleichnis vom Sämann erwähnt Jesus einen solchen Boden.

Wir stehen in der Gefahr selbstgefällig zu werden, so dass unsere Einstellungen oder Taten nicht mehr mit dem übereinstimmen, was der Herr möchte. Das bedeutet nicht, dass wir plötzlich eine sündhafte Angewohnheit annehmen, sondern vielmehr wird mit der Zeit unsere Einstellung verhärtet. Taten, die wir früher als falsch abgelehnt hatten, werden langsam akzeptabel und schleichend schwächt sich unsere Haltung in Bezug auf Liebe, Heiligkeit und Gerechtigkeit. Es ist wichtig, regelmäßig den brachliegenden Boden umzugraben. Das bedeutet, wir hinterfragen unsere Einstellung und Haltung in allen Gebieten unseres Lebens und wir prüfen, ob wir es zugelassen haben, dass sich Dinge entwickeln, die nicht mit dem Leben Christi übereinstimmen. Als Paulus an die Korinther über das Mahl des Herrn schrieb, sagte er: "Denn wenn wir uns selbst richteten, würden wir nicht gerichtet werden." (1.Kor 11,31) Als Christen haben wir die Verantwortung unsere Leben regelmäßig zu prüfen, so dass wir dem Herrn weiter gefallen und seinem Namen Ehre machen. Kleine Irrtümer schleichen sich schnell ein, bis wir letztendlich etwas tun, das dem Herrn eindeutig nicht gefällt. Regelmäßige Selbstprüfung wird uns auf dem rechten Weg halten. Das bedeutet nicht, dass wir von Selbstbeobachtung verzehrt werden sollen, so dass wir vor Furcht etwas Falsches zu tun gelähmt werden. Vielmehr aber sollen wir eine gesunde Selbstbeurteilung, angespornt vom Heiligen Geist, beibehalten.

Paulus warnt uns, dass Gott selber einschreiten wird und uns richten wird, wenn wir dies nicht tun. Auch der Schreiber des Hebräerbriefes warnt: "Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen." (Heb. 12,11a) Sowohl der Hebräerbrief, als auch Paulus machen jedoch klar, dass ein solches Richten Gottes uns letztendlich zum Besten dient.

Überprüfst du deinen Lebenswandel regelmäßig, so dass dein Leben auch weiterhin dem Herrn gefällt und korrigierst du Bereiche, wo Widerspruch besteht? Reagierst du positiv auf seine Korrektur, wenn der Herr Dich richtet und bringst du dein Leben wieder in Übereinstimmung mit seinem Willen?