"Denn wir haben nicht einen hohen Priester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise wie wir, doch ohne Sünde." Hebräer 4,15

Es ist leicht für uns als Christen, die wahre Bedeutung der Weihnachtsgeschichte zu vergessen. Mit Recht erinnern wir uns an das wunderbare Werk der Erlösung und die Rettung, die der Herr am Kreuz bewirkt hat und die seine Auferstehung bezeugt hat. Aber wir dürfen die Bedeutung der Weihnachtsgeschichte nicht außer Acht lassen. Weihnachten sagt uns, dass Jesus als ein Mensch geboren wurde, dass er ein vollkommen menschliches Leben lebte und alle Ausmaße eines Lebens, ähnlich wie wir, erlebte. Dies ist die wichtige Botschaft dieses Verses im Hebräer. Nachdem er ein Leben ähnlich wie das unsere erlebt hatte, versteht er voll und ganz sowohl die Freuden, als auch die Traurigkeiten, die Stärken und Schwächen, die Probleme, die Kämpfe und Herausforderungen, denen wir gegenüber stehen. Er kann uns zur Seite treten und uns stärken, ermutigen und ständig unterstützen. Wir müssen nicht mehr länger alleine durch dieses Leben gehen, sondern wir haben einen, der mit unserer Schwäche Mitleid hat.

In Anbetracht seines Menschseins müssen wir noch einen zweiten Punkt beachten. Die Autoren des Neuen Testaments waren ständig bemüht zu betonen, dass er ein Mensch war. Johannes berichtet die Aussage des Pilatus: "Seht, welch ein Mensch!" (Joh 19,5) und Paulus schreibt über den Herrn, den Mittler: "der Mensch Christus Jesus" (1. Tim 2,5). Im Philipperbrief erklärt Paulus, dass Jesus sich selbst entäußerte oder entleerte, als er auf die Erde kam. Dies bedeutet nicht, dass er irgendwie seine Gottheit aufgab als er kam, sondern dass er seine göttlichen Kräfte absichtlich beiseite legte, und wie jeder gewöhnliche Mann oder Frau auf der Erde lebte – und dennoch ohne Sünde. Er lebte ein Leben so, wie Gott es ursprünglich für Adam geplant hatte. Er lebte ein Leben ohne Sünde, um zu zeigen, dass dies für einen gewöhnlichen Menschen, selbst unter schlimmsten Umständen, möglich ist.

Auf den ersten Blick scheint dies ein herrliches Zeugnis zu sein, aber wenn wir weiter darüber nachsinnen, kann es uns in Verzweiflung bringen. Wenn er so leben konnte, kann auch von mir erwartet werden, ähnlich zu leben. Aber egal wie ich mich auch anstrenge, ich schaffe es nicht! Dies bringt uns zum dritten Aspekt des Weihnachtswunders. Jesus kam nicht nur und lebte ein perfektes Leben und erfüllte all das, was Gott für die Menschheit wollte, sondern durch seinen Tod und seine Auferstehung machte er es möglich, uns das Leben zu schenken, das er gelebt hatte.

Er konnte mit uns die Kraft teilen so zu leben wie er, so dass wir nicht mehr der Schwäche unseres Fleisches unterlegen sind, sondern in der Kraft seines Lebens leben können. Weihnachten ist wahrhaftig die Hoffnung für die Menschheit, aber nicht nur für die Menschheit, sondern für mich persönlich! Hast du diese Hoffnung heute in deinem Herzen empfangen?