Eph 6,9 Ihr Herren und Herrinnnen, behandelt eure Sklaven und Sklavinnen im gleichen Geist! Lasst Schelten und Drohen! Denkt daran, dass sie einen Herrn im Himmel haben, der auch euer Herr ist. Und der ist ein unparteiischer Richter. Kol 4,1 Ihr Herren und Herrinnen, behandelt eure Sklaven und Sklavinnen, wie es recht und billig ist! Seid euch bewusst, dass auch ihr einen Herrn im Himmel habt! In der Ordnung, in der Gott uns durch seinen Sohn erschaffen hat, gibt es eine wunderbare Gleichwertigkeit. Vielleicht sind wir in einer Position, in der wir Macht und Einfluss über andere haben. Egal wie weit wir jedoch in dieser Welt befördert werden, wir dürfen niemals vergessen, dass Gott über allem regiert. Eines der wichtigsten Dinge, die ein Mensch lernen muss, ist die Tatsache, dass wir uns eines Tages alle vor dem Richter aller verantworten müssen. Diese Erkenntnis sollte gewährleisten, dass wir die, über die wir Autorität haben, mit Würde und Fairness behandeln. Paulus möchte die Autorität, die ein Herr über seinen Sklaven hat, nicht untergraben. Stattdessen bemerkt er, dass seine vorherige Empfehlung für die Sklaven auch für die Herren gilt: “Was immer ihr tut, tut es für den Herrn.” Ein Herr muss seine Sklaven so behandeln, als würde er es dem Herrn tuen. Es ist ernüchternd zu erkennen, dass wir uns anderen gegenüber so verhalten sollen, wie dem Herrn, egal ob sie höher oder geringer gestellt sind als wir. Das sollte uns demütig halten, egal welche Position wir haben. Paulus gibt zwei konkrete Empfehlungen: Achtet darauf, dass ihr ihnen das zukommen lasst, was fair und gerecht ist und droht ihnen nicht. Mit Drohungen kann man andere leicht kontrollieren, jedoch wirken sie durch Furcht und nicht durch Liebe. Drohungen sollten keinen Raum in unserem Umgang mit einem anderen haben und schon gar nicht mit denen in der Gemeinde. Paulus versucht nicht, die damalige soziale Struktur des Römischen Reiches in Bezug auf Sklaverei, zu untergraben. Es ist nicht unser Auftrag als Christen, politische Veränderung zu suchen, sondern vielmehr eine Herzensveränderung der Einzelnen, die durch die Verkündigung des Evangeliums geschieht. Politische Veränderung ist oft ein Resultat der Gerechtigkeit, die sich in einer Gesellschaft als natürliche Konsequenz entwickelt, nachdem Einzelne Erneuerung erlebt haben. Leider ist auch nach den Anstrengungen des 18. und 19. Jahrhunderts, die Sklaverei noch nicht beseitigt. Wir wenden uns zum Schluss noch einmal der Geleichwertigkeit zu, die wir am Anfang erwähnt haben: "Die, die bei ihrer Berufung Slaven oder Sklavinnen waren, sind Freigelassene des Herrn. Und entsprechend sind die, die bei ihrer Berufung Freie waren, Sklaven und Sklavinnen des Herrn." (1. Kor 7,22) |