Nach diesem, da Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er …: Mich dürstet! … Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist. (Joh 19,28-30)

Das Kreuz war der Ort, an dem Jesus sich voll und ganz mit dem Zustand der Menschheit nach dem Sündenfall identifizierte. Psalm 22, dieser großartige Psalm über das Kreuz, erkennt, dass sein Durst die Trockenheit des Todes bedeutete. Jesus hatte sich ganz eins gemacht mit unserem toten Zustand Gott gegenüber. Dies hatte Jesus kurz vorher erkannt, als er bekannte, dass sein Vater ihn verlassen hatte, als er ihn zur Sünde machte. Das Kreuz war der größte Kampf , der jemals gekämpft wurde. Er wurde von einem Mann gekämpft, der von Schlafmangel geschwächt, so ausgepeitscht wurde, so dass er fast nicht mehr laufen konnte. Der dann mit ausgestreckten Armen an ein Kreuz genagelt wurde, unfähig sich selbst zu verteidigen. Es war der Mann Jesus Christus, in all seiner Schwäche, der es mit dem Teufel aufnehmen würde und durch seine eigene Treue und Gerechtigkeit dem Vater gegenüber, selbst als er zur Sünde gemacht wurde, den Feind zerstören würde. Gekreuzigt in Schwäche, aber nicht besiegt, errang er einen wunderbaren Sieg. Denn durch das Kreuz wurden alle Feinde der Menschheit besiegt und die Schwäche des Fleisches überwunden.

Johannes berichtet die Aussage Jesu am Ende seiner Zeit am Kreuz: "Es ist vollbracht!" Die anderen Evangelien berichten, dass er mit einer lauten Stimme schrie. Dies war der Ruf und das Zeugnis des Sieges! Die Herrschaft der Sünde und des Todes ist vorbei und alle können frei von Sünde leben. Wir dürfen nicht denken, dass irgendetwas am Kreuz ein Zufall war. Selbst seine letzte Handlung, seinen Geist aufzugeben, war nicht nur die Konsequenz seines Leidens am Kreuz. Nur wenige Tage zuvor hatte Jesus bezeugt: "Ich bin das Leben." Das Kreuz selber konnte ihn nicht töten. Er hatte zuvor seinen Jüngern erklärt, was passieren würde: "… Ich lasse mein Leben, damit ich es wieder nehme." (Joh 10,17b) Jesus gab sein irdisches Leben absichtlich auf, so dass er der Sünde starb und nach der Auferstehung der Tod keinerlei Macht mehr über ihn haben würde. Diesen Zustand teilt er nun mit all denen, die zu ihm kommen und von dem Wasser des Lebens trinken, das er ihnen anbietet. Bist du zu ihm gekommen und hast du das lebendige Wasser getrunken, so dass das, was du jetzt im Fleisch lebst, du im Glauben an den Sohn Gottes lebst (Gal. 2,20)?