"Denkst du etwa, o Mensch, der du die richtest, welche so etwas verüben, und doch das gleiche tust, daß du dem Gericht Gottes entfliehen wirst? Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut, und erkennst nicht, daß dich Gottes Güte zur Buße leitet?" Römer 2, 3+4

Aus diesen Versen können wir zwei wichtige Dinge lernen.

Es kann sehr angenehm sein, andere anzuschauen und zu urteilen, dass sie etwas Falsches tun. So oft jedoch, entgehen wir damit aber der Tatsache, dass wir auf die eine oder andere Weise in der gleichen Sache schuldig geworden sind. Oder aber, obwohl wir vielleicht nicht das Gleiche getan haben, wären wir, unter gegebenen Umständen, ebenso in der Lage gewesen so zu handeln.

Wenn uns bewusst wird, dass wir genau so schuldig vor Gott stehen wie jeder andere, hören wir auf andere zu richten und strecken uns statt dessen beständig nach Gottes Vergebung und Reinigung aus. Nur durch die Kraft des auferstandenen Herrn haben wir die Hoffnung das zu überwinden, was andere gefangen hält. Aus diesem Grund wollen wir, statt andere zu verurteilen beten, dass Gott auch sie von dem erdrückenden Griff der Sünde befreit.

Das zweite, was wir aus diesen Versen lernen können, ist einer der größten Fehler, die wir in Bezug auf Gott machen können. Wir erkennen nicht, dass er bei offensichtlichen Sünden eingreift und glauben entweder, dass es ihm gleichgültig ist oder aber wir sagen im Extremfall, dass Gott nicht existiert. Das aber ist ein großer Irrtum! Es ist keine Tatenlosigkeit Gottes, die wir sehen, wenn Sünde geschieht und nichts passiert, sondern vielmehr Gnade. Würde Gott bei jedem Anzeichen von Sünde handeln, und er sieht alles, wäre es immer um zu richten und sofort zu verurteilen. Gott jedoch greift nicht ein, sondern wartet vielmehr und hofft darauf, dass jeder einzelne Buße tut. Er wartet, dass der Mensch sich von seinen Sünden abwendet, die in Gott Trauer und Zorn bewirken und dass er Gottes Vergebung sucht. Wenn wir uns beständig weigern das zu tun, wird ein Tag des Gerichts kommen und das wird ein schrecklicher Tag sein. Bis dahin aber wartet Gott mit Nachsicht und Geduld in der Hoffnung, dass wir zu Sinnen kommen und umkehren.